- 875 - 1254. Juli 21. Slawienczicz. 12. Kal. Aug. Herz. Wladislaw von Oppeln verleiht der Kirche des heil. Adalbert auf dem Berge zu Oppeln vom herzogl. Zolle daselbst die neunte Woche zum Vortheile des jedesmaligen Pfarrers, ferner 4 Hufen sammt allen Zinsen und Diensten, und best, derselben Kirche ein Anrecht auf Alles das, was zwischen den nach Goslawitz und nach Kempa führenden Strassen liegt, wobei jedoch die hier Angesessenen das Recht haben sollen ihre Dienste abzulösen gegen einen Vierdung Silbers und 6 Mass Dreikorn von der Hufe, so dass sie dann mit dem alten Hufenzinse pro Hufe eine halbe Mark und 6 Mass zu entrichten haben würden, desgl. auch 1 Skot Silbers von jedem Garten auf dem zwischen der Stadt und dem Flusse liegenden, argosza, genannten Erbgut der Kirche, desgl. die Zinsen und Hebungen von den etwa in der Stadt erbauten Häusern der Kirche, und weder die Bürgerschaft noch die Kastellane sollen an die der Kirche überlassenen Baumgärten und Gärtner Ansprüche haben, desgl. die von dem Gr. Jaxa geschenkten Aecker an der Oder auf Sczepanowicz (Czeppanowitz) zu et lacum ibidem cum utraque ripa, quae dicitur Postowa Jezioro (folgt eine genaue Grenzbestimmung). Die herzoglichen Güter, nämlich Goslawitz und das Dorf zwischen G. und der Stadt, die bei der Adalbertkirche von Anfang an eingepfarrt waren, sollen exspirante libertate au die Kirche das Messkorn zahlen und die denarii mensales. Z.: Gr. Jaxa de Othmanth, Gr. Joannes de Sussecz, Gr. Janussius Lubeck, Gr. Dobessius Coprziwnicza, Gr. Bert. de Boguszecz, Gr. Egid. de Sucha. Ausgefertigt durch den Hofnotar Konrad. Abschrift des 17. Jahrhunderts in Dirrpauers catalogus (P.-A. D. 31) f. 47 nach einer "copia in litera gothica.'' Wattenbach hatte aus dem in jener Zeit sonst durchaus nicht üblichen Beifügen eines Zunamens für jeden Zeugen Verdacht gegen die Echtheit der Urkunde geschöpft, wogegen Idzikowski in seiner Geschichte von Oppeln S. 65 sich darauf beruft, dass auch in andern unzweifelhaft echten Urkunden derartige Zunamen vorkämen, doch werden dadurch Wattenbachs Bedenken nicht widerlegt, in damaliger Zeit sind derartige Zunamen in Schlesien wenigstens und speziell in Urkunden oberschles. Herzoge. Daneben hat auch der ganze Ausdruck der Urkunde etwas entschieden Auffallendes, einen Reichthum an Wendungen und Ausdrücken, dazu bestimmt jeden Zweifel auszuschliessen, wie er jener Zeit so fremd ist. Ich halte die Urkunde für unecht und vielleicht erst im XVI. Jahrh. fabricirt. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen. |